Zmorge, Znüni, Zmittag, Zvieri, Znacht – so bringt ihr Struktur in den Alltag eurer Kleinkinder

Wir Menschen kommen ziemlich planlos auf die Welt. Frisch geschlüpft wissen wir noch nicht einmal, was Tag und was Nacht ist und müssen im Verlauf der ersten Lebensmonate erst einmal einen Schlaf-Wach-Rhythmus entwickeln. Dabei hilft es bereits Neugeborenen, wenn sie sich an Ritualen orientieren können. Denn diese schaffen Sicherheit und helfen den Kindern wie auch deren Eltern, eine für alle passende Tagesstruktur zu etablieren.

Ab wann sind Strukturen sinnvoll?

Dafür gibt es keine allgemeingültige Antwort. Bei Neugeborenen macht es in der Regel wenig Sinn, sich an bestimmte Schlaf- oder Essenszeiten zu halten. Die meisten Eltern wissen aber relativ bald Bescheid, was ihr Kind wann braucht. Sobald ihr euch in eurer neuen Situation einigermassen zurechtgefunden habt, könnt ihr euren Alltag einer gewissen Struktur unterordnen. Zum Beispiel indem ihr versucht, euch an gewisse Tagesabläufe zu halten. Kindern wird durch feste Rituale und wiederkehrende Abläufe Sicherheit, Halt und Geborgenheit vermittelt. Und sie stärken das Vertrauen.

So etabliert man einen Tagesplan

Man muss mit kleinen Schritten beginnen, diese können aber bereits viel bewirken. Dazu gehören Rituale wie ein Einschlaflied am Abend, bestimmte Plätze für die Nahrungsaufnahme, Finger- und Zehenspiele vor und/oder nach dem Wickeln, feste Wochentage und Zeiten für ein Bad …

Nach und nach bringt ihr dann mehr Struktur in den Alltag, denn schon bald fällt es den Kleinen leicht, sich an bestimmte Essenszeiten zu halten und auch der Schlaf-Wach-Rhythmus pendelt sich ein. Natürlich klappt das nicht immer gleich gut und ist tages- und vor allem aktivitätenabhängig. Für Umstellungen, etwa bei der Schlafenszeit oder -dauer, braucht es in der Regel ca. zwei Wochen. Erst dann hat sich der Kinderkörper an den neuen Rhythmus gewöhnt.

Was Strukturen bringen und wie der Timebow unterstützt

Ein Kind ist jeden Tag zahlreichen (neuen) Eindrücken und Erlebnissen ausgesetzt, die es verarbeiten muss. Da sind insbesondere Rituale wichtig, die Geborgenheit geben. So lohnt es sich, abends vor dem Schlafen gehen noch ein paar ruhige Aktivitäten einzubauen, etwa gemeinsames Anschauen oder Lesen von (Bilder-)Büchern.

Nicht jeden Abend freuen sich die Kinder darauf, ins Bett zu gehen, viele Eltern können ein Lied davon singen. Mit dem Timebow können Kinder aber lernen, wie viel Zeit sie nach dem Znachtessen noch zum Spielen zur Verfügung haben. Dies hilft, Stress zu vermeiden, weil die Kinder spielerisch wahrnehmen, dass die Zeit abgelaufen ist und nicht von den Eltern bei ihrer Beschäftigung unterbrochen werden müssen.

Wenn das Kind tagsüber nicht mehr schläft, lohnt es sich, eine Ruhezeit einzuplanen, also zum Beispiel eine halbe Stunde nach dem Mittagessen. Auch hier hilft der Timebow. Das Kind kann sich für die definierte Zeitspanne ins Zimmer zurückziehen und, wenn der Timebow gänzlich violett ist (das zeigt, dass die Zeit abgelaufen ist), wieder rauskommen. Denn wie sonst soll ein Kind wissen, wie viel Zeit bereits vergangen ist?

Gemeinsame Essenszeiten sind für die ganze Familie wichtig. Es sind die besten Gelegenheiten, um sich miteinander auszutauschen. Dabei haben sich natürlich auch die Erwachsenen an diese Zeiten zu halten. Habt ihr diese fixen Zeiten definiert, könnt ihr geschäftliche oder sonstige Termine rundherum planen – im Idealfall. Ist ein Elternteil oder sind beide ausser Haus, kommen aber rechtzeitig zum Znacht nach Hause, kann der Timebow anzeigen, wie lange die Kinder noch warten müssen.

 

Beispiel: Tagesstruktur für zweijährige Kinder

Die allermeisten Kinder dürften spätestens im dritten Lebensjahr einen mehr oder weniger festen Tagesablauf haben, insbesondere was das Schlafen und Essen angeht. Ein Zweijähriges braucht ca. 13 Stunden Schlaf, die sich auf einen längeren Nachtschlaf und auf einen ein- bis zweistündigen Tagesschlaf aufteilen. Sofern diese Schlafeinheiten immer ca. zur selben Zeit stattfinden, lassen sich andere Programmpunkte gut drumherum planen. Ein Beispiel:

  • Zmorge um 7.30 Uhr
  • Znüni um 9.30 Uhr
  • Zmittag um 12.00 Uhr
  • Mittagsschlaf von 13 bis 14 oder 15 Uhr
  • Zvieri um 14.30 oder 15.30 Uhr
  • Znacht um 18.30 Uhr
  • Um 19.30 Uhr Pischi anziehen, Zähne putzen, Schlafengehen

Natürlich gibt es dabei etwas zeitlichen Spielraum, dennoch schaffen diese Zeiten einen Rahmen, an dem sich Eltern orientieren können. Und auch Kinder gewöhnen sich daran. Schon bald einmal lernen sie zu verstehen, was es bedeutet, wenn man ihnen sagt «das kannst du nach dem Znacht machen …» usw. Und sonst gibt es ja noch den Timebow.

Mahlzeiten können auch unterwegs stattfinden, und wer ein Kind hat, das gut und gerne im Kinderwagen schläft, ist zusätzlich flexibel. Wie gut ein Tagesplan aufgeht und wie viel Flexibilität tatsächlich drin liegt, hängt natürlich immer vom Kind und seinen Bedürfnissen ab. Deshalb müssen gewisse Strukturen oder Abläufe mit der Zeit auch angepasst werden. Wichtig ist, dass man sich selbst nicht zu sehr unter Druck setzt, denn es kann immer mal was dazwischenkommen.

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